Rainer Busch, Stellvertretender Schulleiter der Deutschen Schule Nairobi, berichtet in diesem Brief wie das naturwissenschaftliche Labor der Starkid School, mit Unterstützung der FEDA Madrid und im Rahmen des Projektes FEDA for Kenya, aus dem Nichts und in Rekordzeit entstand:
Nairobi, September 2021
Liebe Freunde der FEDA Madrid
Das Ergebnis der Inspektion des Ministeriums für Bildung war für unsere Starkid School vernichtend. Im Bericht der Inspektion war einer der Kritikpunkte “… das Highschool Department muss geschlossen werden, wenn die Schüler der Oberstufe keine Möglichkeiten haben, in den naturwissenschaftlichen Fächern experimentell zu arbeiten…”. In der Schule war zwar ein Raum für ein “Labor” vorhanden, jedoch keine Ausstattung, welche einem Praktikumsraum ähnlich war.
Aus der Hütte soll einmal ein Labor entstehenAus der Hütte soll einmal ein Labor entstehen
Bei einem meiner Besuche, wo wir Inhalte für den nächsten Workshop an unserer Schule besprechen wollten zeigte mir Rosalyn, Leiterin der Starkid School, den Bericht der Inspektoren. Nicht nur, dass Geld und Ausstattung fehlten, sondern dass der Zeitpunkt für die nächste Kontrollinspektion in ungefähr vier Wochen sein würde!
Ich rief Ingo Winter, Schulleiter der FEDA Madrid, an und wir beratschlagten, wie wir helfen könnten. Wenn das Labor nicht zustande käme, würden 50 Schüler aus Form 1-4 keinen Schulabschluss bekommen und auch nicht mehr zur Schule gehen können.
Erste Materialien werden geliefertErste Materialien werden geliefert
Wir holten Emmanuel, unseren Bio- und Chemielehrer der Starkid School, mit ins Boot und überlegten gemeinsam mit Rosalyn wie wir am schnellsten ein Labor zaubern könnten.
Der vorhandene Raum müsste umgebaut und erweitert werden. Die Blechhütte müsste Fenster bekommen und isoliert werden. Wir brauchten Wasser, Labortische mit Waschbecken und natürlich Geräte und Materialien für das experimentelle Arbeiten. Wir mobilisierten einige Eltern aus dem Slum, die geschickt, in punkto Bau sind und fanden einen Shop in der River Road, welcher Materialien für den naturwissenschaftlichen Unterricht verkauft.
Nach dem Kassensturz unseres Projekt Kontos gaben wir grünes Licht. Nun wurde gewerkelt und gebaut! Am Anfang war es eine Katastrophe, es ging nicht vorwärts und wir hatten das Projekt schon fast aufgegeben, als wir einen pfiffigen Papa eines Schülers fanden, welcher gemeinsam mit uns die Arbeiten plante und auch durchführte. Oh, jetzt ging es vorwärts und mit kleinen Rückschlägen konnten wir innerhalb von 3 Wochen aus zwei dunklen, voll gerumpelten Räumen ein Labor bauen, in welchem nun 15 naturwissenschaftliche Arbeitsplätze entstanden!
Übergabe des LaborsÜbergabe des Labors
Nach 6 Wochen kam die Nachkontrolle und die Inspektoren waren verblüfft und mit unserem Labor zufrieden.
Emmanuel und sein Physik Kollege sind besonders glücklich, denn sie können jetzt auch die Theorie mit der praktischen Arbeit verbinden.
Praktikum im neuen LaborPraktikum im neuen Labor
Ich hoffe, dass die Situation es bald erlaubt, dass jetzt Oberstufenschüler der Deutschen Schule Nairobi auch mal ein kleines Praktikum an der Starkid School im Githongoro machen können – die Erfahrung wäre es wert.
Den ganz herzlichen Dank der Schulleiterin Miss Rosalyn, möchte ich an unsere Partner aus Madrid weitergeben, die ganz unbürokratisch ein klares JA zur Verwendung unserer Spendengelder gegeben haben. Sie können sich ja im November von dem Ergebnis überzeugen, wenn sie uns in Nairobi besuchen werden.
Rainer Busch
Stellvertretender Schulleiter
Deutsche Schule Nairobi